2019年2月8日 星期五

Militanter Protest gegen Schlachthöfe | Offen für Wohnexperimente | Im Kulturspagat

                                                           

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Samstag, 9. Februar 2019





Liebe Leserinnen und Leser

Ich erinnere mich noch genau, wie dieser massige Mann mit der Warze auf der Wange die Aula unseres Schulhauses betrat und vom Schulleiter als der Mensch angekündigt wurde, der von allen Schweizern den schwarzen Kontinent wohl am besten kennen würde. Er war eine charismatische Erscheinung. Packend erzählte er von seinen Reisen, zeigte Fotos und präsentierte Filmausschnitte. Er erschien uns als Mischung aus wagemutigem Abenteurer und Beschützer der Schwarzen. Ein grosser, weisser Vater, der seine Schützlinge aus edlen Motiven bevormundete. Der Berner Lehrer, Schriftsteller und Filmemacher René Gardi (1909-2000) erklärte uns über Jahrzehnte hinweg den afrikanischen Kontinent und seine Bewohner. Er schwärmte von den schönen Wilden und der vormodernen Zeit, in der sie lebten.

Der Dokumentarfilm «African Mirror» des jungen Berner Regisseurs Mischa Hedinger erlebte seine Premiere dieser Tage an der Berlinale.  Der Film erzählt die Geschichte unseres problematischen Afrika-Bildes anhand von Gardis Archiv.  Während der Recherche habe er gemerkt, sagt der Regisseur, wie sehr die Leute den schwärmerischen Gardi-Bildern auch heute noch erliegen würden. Filmredaktor Pascal Blum war bei der Uraufführung des Films über René Gardi in Berlin dabei. Was Gardi der Schweiz von Afrika zeigte, schreibt Blum, «war eine Projektion, welche die Unterdrückung ausblendete». Der Film denunziert René Gardi nicht, er verschweigt auch nicht seine Verdienste, aber er entlarvt dieses Bildermachen als eine Form des Kolonialismus und führt vor Augen, wie wir uns bis heute einem Blick in diesen Spiegel verweigern.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Alexander Sury, Kulturredaktor



​Das Beste aus unserer Redaktion

Im Kulturspagat
Die Kinder sind erwachsen geworden: Die zweite Tamilen-Generation in der Schweiz steht zwischen Tradition und Moderne, zwischen ­Verpflichtung und Integration. Während die Jungen um ihren Platz in der Gesellschaft bangen, ringen ihre Eltern um die Finanzierung ihres Lebensabends. Zum Hintergrund (ABO+)

Militanter Protest gegen Schlachthöfe
Der Nachrichtendienst des Bundes verzeichnet eine Zunahme von Gewalttaten aus der Tierschützerszene. Ein Beispiel ist die Besetzung des Schlachthofes in Oensingen SO letzten November. Für viele Taten verantwortlich ist die Gruppe 269 libération animale. Ihr Ziel ist die Abschaffung der Schlachthöfe. Zum Hintergrund (ABO+)

Offen für Wohnexperimente
Seit November hat ein Kollektiv einen Bereich des Viererfelds mit seinen umgebauten Wohnwagen besetzt – nun ist es mit der Stadt Bern im Gespräch, um die Wohnform in eine legale Nutzung überzuführen. Die Regierung zeigte sich bei ähnlichen Fällen mehrmals sehr kulant gegenüber solchen Experimenten. Zum Artikel (ABO+)

Die Angst verleiht ihm Flügel
Der Co-Präsident der prokurdischen Partei HDP, Sezai Temelli, ist für die Wahlen in der Türkei zuversichtlich – trotz Wahlmanipulationen. «Für uns ist es wichtig, den Widerstand gegen die Regierung weiterzuführen», sagt er. Natürlich habe er manchmal Angst, aber die Angst verleihe auch Flügel. Zum Samstagsinterview (ABO+)


Das Magazin

Einstürzende Theoriebauten
«Was ich vor dreissig Jahren im Wirtschaftsstudium gelernt habe, scheint heute nicht mehr zu stimmen. Liegt es an mir oder der Ökonomie», fragt Markus Schneider. Ausserdem: Endlich kann sich der Vater einer Gymi-Schülerin wieder seinem Job widmen. Und: Ein junger Österreicher landet als politischer Gefangener in einem türkischen Gefängnis. Zur Magazin-Übersicht

Tagestipp

Ein Schlagzeuger für alle Jahreszeiten
Steve Smith' Schlagzeug-Stil umfasst einen Grossteil der US-amerikanischen Musik. Seine Virtuosität in Jazz-Kategorien wie Swing, Be-Bop oder Fusion bringt ihn dazu, Stilgrenzen immer wieder neu zu definieren. Begleitet wird er von Vinny Valentino (Gitarre) und Tony Monaco (Hammond-Orgel).

Marians Jazzroom, Engestrasse 54 Bern, heute, 19.30 und 22 Uhr

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